Welche Rolle spielt
der Islam im Verhältnis zwischen Staat und Kirche in Europa? Über diese heikle Frage
berät ab Dienstag der Rat der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) in Turin. Als
Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) ist Helmuth Wiesmann dabei, der Geschäftsführer
der Unterkommission für den interreligiösen Dialog der DBK. Es ist nicht das erste
Mal, dass Vertreter der europäischen Bischofskonferenzen über den Islam sprechen,
so Wiesmann:
„Muslimische Vertreter sind aber diesmal nicht eingeladen.
Denn es geht ja primär darum, dass wir uns verständigen und darüber austauschen, was
die Erfahrungen in den jeweiligen Ländern im Bezug auf das Verhältnis Staat-Kirche
betrifft. Und wir suchen nach Positionen und diese sollen auf den Prüfstand gestellt
werden. Eine Begegnung mit Muslimen ist eine andere Ebene. Wir hatten eine solche
Begegnung mit Muslimen vor zwei Jahren in Brüssel durchgeführt. Da gab es eine gemeinsame
Tagung.“
In Turin wird auch der Kurienkardinal Jean-Louis Tauran sprechen.
Er ist im Vatikan für den interreligiösen Dialog zuständig. Weiters wird ein nordafrikanischer
Bischof die aktuelle Situation im arabischen Raum erklären. Wiesmann dazu:
„Wir
freuen uns, dass der Erzbischof von Tunis, Mahoun Laham, dabei sein wird. Wir hoffen,
dass er nicht nur über das Leben dort sprechen wird, sondern uns auch Hinweise geben
kann, was ihm besonders wichtig erscheint, wenn europäische Kirchen zum Thema Islam
sprechen. In so fern verspreche ich mir eine Bereicherung von dieser Tagung.