D: ZDK und Bundesärztekammer gegen ärztliche Sterbehilfe
Gegen ärztliche Beihilfe zur Selbsttötung spricht sich der Präsident des Zentralkomitees
der deutschen Katholiken, Alois Glück, aus. Anlässlich des am Dienstag in Kiel beginnenden
Deutschen Ärztetages begrüßte Glück am Freitag eine entsprechend geplante Neufassung
der Berufsordnung der Ärzte, die der Vorstand der Bundesärztekammer beantragen will.
Glück dankte der Kammer ausdrücklich für dieses deutliche Signal. Er hoffe, dass der
Deutsche Ärztetag diesen Kurs bestätigt, der die Angst vieler Menschen vor schlimmen
Leiden am Lebensende ernst nähme und aufgreife, aber nicht vor der herausfordernden
Situation kapituliere. In ihrem Entwurf zur Neufassung der ärztlichen Berufsordnung
lehnt die Bundesärztekammer eine Beteiligung von Ärzten an der Selbsttötung von Patienten
klar und ausdrücklich ab: Ärztinnen und Ärzten sei es verboten, Patienten auf deren
Verlangen zu töten, heißt es in dem Antrag. Das ist deutlicher als in der bislang
gültigen Berufsordnung, in der es lediglich heißt, dass Ärzte das Leben Sterbender
nicht aktiv verkürzen dürfen. Beim Deutschen Ärztetag dürfte dieser Antrag für Gesprächsstoff
sorgen. Noch im vergangenen Jahr könnte sich mehr als ein Drittel aller Ärzte in Deutschland
vorstellen, Patienten beim Suizid zu unterstützen.