Die evangelischen Kirchen in Norddeutschland und die katholische Kirche in Hamburg
und Berlin sprechen sich gemeinsam gegen PID aus. In einem Brief wenden sie sich an
die Abgeordneten des Deutschen Bundestages, die demnächst über eine mögliche Zulassung
der so genannten Prä-Implantationsdiagnostik entscheiden wollen. „Als Vertreter der
Kirchen halten wir daran fest, dass der Mensch von Beginn seiner Zeugung an über eine
ureigene Identität verfügt, die sich bis zu seinem Tod ständig fortentwickelt“, schreiben
die fünf evangelischen und katholischen Bischöfe. Identität und deren Herausbildung
gehörten zusammen. Darum widerspreche es den christlichen Wertvorstellungen, wenn
man – wie das in der PID geschieht – die Ausbildung menschlicher Identität an irgendeinem
Punkt ihrer Entwicklung gewaltsam beende. Die Bischöfe befürchten auch, dass bei einer
PID-Zulassung der gesellschaftliche Druck auf werdende Eltern zunehme. Damit gehe
eine konfrontative Botschaft an kranke oder behinderte Menschen einher, die den Bischöfen
unakzeptabel erscheint. Der Bundestag will noch vor der Sommerpause über drei vorliegende
Gesetzentwürfe entscheiden.