In scharfer Form hat der chinesische Bischof John Tong Hon die Praxis des Menschenrechts
auf Religionsfreiheit in seinem Land beklagt. Zwar garantieren die chinesische Verfassung
und internationalen Vereinbarungen Religionsfreiheit; viele Staatsbeamte schienen
aber in der Umsetzung „den Geist der Rechtsstaatlichkeit zu unterminieren", sagte
der Bischof von Hongkong bei einem Vortrag in Nordrhein-Westfalen. Auf lange Sicht
brauche es ein Religionsgesetz, das das verfassungsmäßige Recht auf Religionsfreiheit
gegen willkürliche Maßnahmen von je einzelnen Beamten schütze, so der Bischof der
früheren britischen Kronkolonie Hongkong. Im Übrigen gehe die chinesische Führung
seit den Olympischen Spielen 2008 in Peking verstärkt dazu über, durch Verwaltungsvorschriften
alle Bereiche der Gesellschaft zu kontrollieren.