2011-05-25 12:48:07

Brasilien: „Menschen in Amazonien haben Recht auf Eucharistie“


„Die Menschen in Amazonien haben ein Recht darauf, die Eucharistie zu feiern. Dieses Recht wird ihnen aber von der Kirche vorenthalten.“ Das sagt der aus Österreich stammende brasilianische Bischof Erwin Kräutler in einem ORF-Beitrag vom Dienstagabend. Nur zwei bis drei Mal im Jahr könne einer seiner wenigen Priester die einzelnen weit verstreuten Gemeinden im Amazonasgebiet besuchen und mit den Menschen Eucharistie feiern, sonst blieben nur Wortgottesdienste. Kräutler wörtlich: „Da muss sich die Kirche etwas einfallen lassen.“ Er könne sich ohne weiteres vorstellen - so der Bischof -, „dass Leute, die den Gemeinden vorstehen, auch den Auftrag und die Weihe bekommen, dass sie der Eucharistie vorstehen“. Es gebe große Bemühungen um Priesterberufungen aus dem Volk heraus, so Kräutler, zugleich müsse man sich aber auch eingestehen, dass die Situation in Amazonien sehr speziell sei: „Viele Menschen hier haben absolut keinen Zugang zum zölibatären Priestertum.“ Er sei „absolut nicht gegen den Zölibat“, betonte Kräutler, der der Kongregation der Missionare vom Kostbaren Blut angehört. „Aber die Eucharistie soll nicht davon abhängig sein.“ Kräutler ist seit 1981 Bischof der Prälatur Altamira-Xingu im Bundesstaat Para. Die Prälatur ist mit rund 365.000 Quadratkilometern und 500.000 Einwohnern die flächenmäßig größte Diözese Brasiliens.

(kap 25.05.2011 sk)








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