Die Behörden haben angeordnet, sieben protestantische Kirchen in der Region Bejaia
zu schließen. Die Gebäude entsprächen nicht dem Gesetz über Kultausübung. Der Leiter
der algerischen Protestanten bestätigte am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur
afp, dass er die Anweisung in der ersten Maihälfte erhalten habe. Ein Grund für die
Schließung sei in dem Text des Präfekten allerdings nicht genannt. Seit Februar 2006
verlangt das Gesetz, dass der Präfekt nicht-muslimischen Kultorten eine Genehmigung
erteilt. Die Protestanten verweisen aber darauf, „dass unsere Kirchen schon lange
vor diesem Gesetz existiert haben“. Sie versuchten ja, mit den Behörden zusammenzuarbeiten,
stießen aber immer wieder auf „Blockaden“. Die algerische Verfassung garantiert auch
Nicht-Muslimen freie Religionsausübung und Gewissensfreiheit. Der Präfekt der Region
erklärte gegenüber afp: „Wir haben nichts gegen nicht-muslimische Kulte, wir wollen
nur, dass sie genauso wie die Muslime auch das Gesetz respektieren.“ Manche protestantische
Kirchen feierten ihre Gottesdienste nach seinem Eindruck „in Garagen“. In Algerien
gibt es mehrere zehntausend protestantische Christen.