2011-05-24 14:24:42

Weltgebetstag für China: Bitte um Einheit


RealAudioMP3 Es war Papst Benedikt XVI., der den 24. Mai zum Weltgebetstag für die Kirche in China bestimmte, und zwar in seinem wegweisenden Brief an die chinesischen Katholiken vom Sommer 2007. Im Interview mit Radio Vatikan erklärt der Missionar und Sinologe Pater Angelo Lazzarotto vom Päpstlichen Institut für Auslandsmission (PIME) die päpstliche Absicht hinter dem Gebetstag:

„Der Weltgebetstag wurde ja vom Heiligen Vater schon vor Jahren eingerichtet, bezieht sich also nicht direkt auf den aktuellen Moment. Allerdings steht hinter der Bitte des Papstes um Gebet für China eine sehr grundlegende und weiter führende Absicht: Er sorgt sich darum, dass Chinas Katholiken nicht Ursache der Trennung sind, sondern harmonisches Zusammenleben propagieren. Und gerade in diesem Moment – nach der Krise, die Chinas Kirche im Verhältnis zur universalen Kirche seit Jahresende 2010 erlebt – ist der Gebetsaufruf in diesem Jahr sehr wichtig.“

Ende vergangenen Jahres belastete eine illegale Bischofsweihe in Chengde sowie die erzwungene Teilnahme romtreuer Bischöfe an der Vollversammlung der staatskirchlichen „Patriotischen Vereinigung der Katholiken in China“ das Verhältnis zwischen Vatikan und den chinesischen Behörden. Sind die letzten Querelen zwischen Rom und Beijing Anzeichen einer neuen Eiszeit zwischen Rom und Beijing? Die Situation der Religionsfreiheit in China hat sich – wenn man in einem größeren Zeitrahmen denkt – verbessert, erinnert Pater Roman Malek vom China-Institut Monumenta Serica in Sankt Augustin:

„Seitdem es die Theorie der harmonischen Gesellschaft von Hu Jintao gibt, wo man alle Kräfte, auch christliche Kirchen, für den Aufbau dieser harmonischen Gesellschaft nutzen möchte, seitdem gibt es eine Pluralisierung. Ich würde nicht sagen Lockerung, denn das war im traditionellen China auch nicht so locker, nein, die Religion bleibt im Rahmen des Staates und wird sich immer anlehnen müssen, egal, ob China kommunistisch ist oder nicht. Aber wenn ich die Situation allein am Beispiel der katholischen Kirche in den letzten 30 Jahren betrachte, dann kann ich ihnen sagen, das sind enorme Fortschritte. Wir haben jetzt in Europa Dutzende, hunderte chinesische Studenten, Priester, Seminaristen Schwestern. Auch die neuste Diplomatie unter Papst Benedikt XVI. : Jetzt werden Bischöfe mit Papsterlaubnis und öffentlich verkündet in China geweiht und der Staat protestiert nicht, stimmt dem schweigend zu.“

(rv 24.05.2011 pr)







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