„Konfessionelle Heimerziehung in der frühen Bundesrepublik“: Das ist der Titel einer
Studie, die an diesem Dienstag in Bochum vorgestellt wurde. Die großen Kirchen, Ordensobere,
Caritas und Diakonie hatten das entsprechende Forschungsprojekt mit Drittmitteln unterstützt.
Mit seinem Abschluss ist jetzt erstmals ein wissenschaftliches fundiertes Gesamturteil
über die Heimerziehung in konfessioneller Trägerschaft in Westdeutschland bis 1972
möglich. Das sagte der Präsident des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche in Deutschland,
Hans Ulrich Anke, am Dienstag in Bochum. Der Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz,
Pater Hans Langendörfer, betonte allerdings, dass eine rein akademische Aufarbeitung
nicht ausreiche, denn es gehe um „Menschen, denen Unrecht geschehen ist“. Die Vertreter
der beiden Kirchen sprachen sich erneut für eine schnelle Hilfe für ehemalige Heimkinder
aus. Die Bochumer Studie zeige „Missstände in Heimen und das Leid der Betroffenen
in beschämender Klarheit“.