2011-05-23 11:53:25

Filmfestival von Cannes: Ökumenischer Preis für Roadmovie von Sorrentino


RealAudioMP3 In Cannes gibt es nicht nur goldene Palmen zu gewinnen, sondern auch einen ökumenischen Filmpreis. Dieser geht heuer an den italienischen Regisseur Paolo Sorrentino für seinen ersten englischen Film „This must be the place“: Sean Penn spielt in dem Road Movie einen gealterten und gelangweilten ehemaligen Rockstar, der sich auf die Suche nach seinen jüdischen Wurzeln macht. Für Radio Vatikan berichtet Pater Bernd Hagenkord:

Irgendwo zwischen Tokio Hotel und Ozzy Osbourne brilliert Altmeister Sean Penn in seiner Rolle des längst vergessenen irischen Rockstars Cheyenne, der sich auch im Alter von 50 Jahren noch immer die schwarze Gothic-Kutte umhängt. Der jahrelange Drogenkonsum und das ausschweifende Leben haben die Stimme brüchig werden lassen, nach den Jahren des Ruhms schlurft Cheyenne nun durch den Alltag der Einkaufszentren. Die Langeweile seiner Zurückgezogenheit geht jäh zu Ende, als er erfährt, dass sein Vater in New York gestorben ist, zu dem er als Jugendlicher jeden Kontakt abgebrochen hatte. Erst durch seinen Tod wird Cheyenne bewusst, wie sehr sein Vater sein Leben lang unter seiner Zeit als Häftling im Konzentrationslager Auschwitz gelitten haben muss. Also beschließt er, sich auf die Suche nach dem Peiniger seines Vaters zu machen, dem ehemaligen SS-Offizier Alois Müller, der nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA geflohen ist. Die Odyssee quer durch die Vereinigten Staaten wird immer mehr zur inneren Reise eines Mannes nach Versöhnung und Selbsterkenntnis. Und an einem schicksalhaften Punkt muss sich Cheyenne dann entscheiden, ob es Wiedergutmachung ist, nach der er sucht. „This must be the place“ - Ein klassisches Drama in Form eines Road Movies, das dank seiner starken und verblüffenden Momente sowie seiner hoch entwickelten Ästhetik mit leichter Hand anspruchsvolle und ernsthafte Wege des Nachdenkens erschließt.

Die ökumenische Jury in Cannes hat außerdem noch zwei Lobende Erwähnungen ausgesprochen: Einmal an „Le Havre“, eine bunte Ode des finnischen Filmkünstlers Aki Kaurismäki an Hoffnung, Solidarität und Brüderlichkeit. Der zweite lobend erwähnte Film kommt von der libanesischen Regisseurin Nadine Labaki über Frauen eines kleinen Dorfes im Libanon, die bereit sind, alles zu tun, um den Frieden zwischen einer christlichen und einer muslimischen Gemeinschaft zu bewahren.

(rv 23.05.2011 ak)








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