Vatikan: Von der Kraft des Gebets für die Kirche in China
Papst Benedikt XVI.
hat bei seiner Generalsaudienz am vergangenen Mittwoch zum Gebet für die Kirche in
China aufgerufen. In dem bemerkenswert langen Appell hat der Papst die Katholiken
in China gebeten, sich trotz aller Schwierigkeiten nicht von der Einheit mit der Kirche
in Rom abzuwenden. Der Sprecher des Vatikans und Direktor von Radio Vatikan, Pater
Federico Lombardi, geht in einem Kommentar für uns auf die Worte des Papstes noch
einmal ein. Ihn verbindet vor allem eine persönliche Erfahrung mit den Katholiken
in China:
„Vor mehr als zwanzig Jahren bin ich einige Tage in China gewesen.
Nachdem ich mit einigen Mitbrüdern mit großen Gefühlen die Eucharistie im Hinterzimmer
einer Wohnung gefeiert hatte, hat mir ein älterer Priester in Französisch eine einzige
Frage gestellt: Wie geht es dem Heiligen Vater? Das war noch zu Zeiten, als es kein
Internet gab und zu denen die chinesischen Medien sicher nicht über den Papst gesprochen
haben… In diesem Augenblick habe ich verstanden, mit wie viel Glauben und Liebe die
chinesischen Katholiken seit Jahrzehnten in spiritueller Verbundenheit mit dem Papst
und der Kirche in Rom leben und beten, und das hat mich tief bewegt.“
Papst
Benedikt XVI. hat den 24. Mai, also das Fest Unserer Lieben Frau von Sheshan am kommenden
Dienstag, zum Weltgebetstag für die Kirche in China ausgerufen. Der Papst glaube an
die Kraft des Gebets, und er lade uns dazu ein, Vertrauen zu haben, dass das Gebet
die Möglichkeit birgt, ganz reale Dinge für diese Kirche zu ändern.
„Von
dieser wichtigen Verbundenheit spricht also der Papst, und das soll auch uns dazu
einladen, sie zu bestärken, indem wir uns an den Herrn wenden über „Maria, die Hilfe
der Christen“, so wie sie von den Chinesen im berühmten Wallfahrtsort von Sheshan
bei Shanghai angerufen wird. Der Papst sagt, dass die chinesischen Gläubigen „ein
Recht auf unser Gebet haben und unser Gebet auch brauchen“. Gerade weil die Situation
der Kirche in China heute von Leid und gegensätzlichen Bewegungen gekennzeichnet ist,
müssen wir umso intensiver beten.“
Die Beziehungen zwischen dem Vatikan
und China sind in jüngster Zeit immer wieder durch illegale Bischofsweihen belastet
worden, die ohne Zustimmung des Papstes vorgenommen wurden. Mehrfach hat das chinesische
Regime vom Vatikan anerkannte Bischöfe gezwungen, an solchen illegalen Bischofsweihen
mitzuwirken.