Haben Sie die Staufer-Ausstellung
in Mannheim gesehen? Bis zum Februar wurde dort eine der bekanntesten Epochen deutscher
und italienischer Geschichte gezeigt: Die Staufer und Italien. Die Ausstellung zeigte
aber nicht so sehr den Mythos der sagenumwobenen Kaiser Barbarossa oder Friedrich
II. Sie zeigte eher, wie damals Austausch, Kommunikation stattfand und wie sich die
Städte und das Reich dabei entwickelten. Es ging um die drei Stauferregionen Oberitalien,
Sizilien und Rhein-Main-Neckar, und es ging um Handel und Wandel. Die Ausstellung
zeigte dem Besucher die Selbstdarstellung der Herrscher, aber sie rekonstruierte auch,
wie die Bedingungen des Handelns und des Herrschens waren. Und: Sie spielt Musik.
Fremde
Klänge, und doch irgendwie vertraut. Sie sind in ihrer Harmonik anders als das, was
wir tagtäglich hören, und doch ist die Musik eingegangen in unser Erbe. Die Capella
Antiqua Bambergensis bringt sie wieder zum Klingen, Musik vom 12. und 13. Jahrhundert,
aus der Stauferzeit.
Musikalisch vertraut das Hochmittelalter den überlieferten
Instrumenten, römische, griechischen und vor allem aus der arabischen Hochkultur.
Man beginnt aber, die Volkssprache neben das geistliche Latein zu singen. Neben die
klassische, griechisch-römische treten auch Gesänge von der eigenen Geschichte, etwa
das Nibelungenlied. Man beginnt auch mit der Mehrstimmigkeit Wir wissen heute nur
von Musik, die an Höfen und Klöstern gespielt wurde, denn nur von ihnen gibt es Aufzeichnungen.
Und die wurden für die Ausstellung ausgegraben und zum Klingen gebracht. Das alles
kann man nun auf CD nachhören.