Der Abt des Schweizer Klosters Einsiedeln, Martin Werlen, kritisiert den Verlust der
prophetischen Dimension in der Kirche. In einem Vortrag an der Benediktiner-Hochschule
im US-Bundesstaat Indiana verwies er auf die Sprachlosigkeit der Kirche angesichts
mancher Herausforderung unserer Zeit. Abt Werlen verteidigte die Bischofswahl mit
Mitwirkungsrecht in einigen Schweizer Diözesen. Und er wandte sich gegen eine allzu
enge Interpretation des Apostelkollegiums als maßgeblich für die Zulassung zu kirchlichen
Ämtern. Die prophetische Dimension des Zweiten Vatikanum sei in der Kirche heute vergessen
worden, so Werlen in seinem auf englisch gehaltenen Vortrag.