Kardinal Angelo Bagnasco hat zu mehr Engagement für die Flüchtlinge auf Lampedusa
geworben. Vor allem Europa solle „eine langfristig angelegte Flüchtlingspolitik“ entwickeln,
so der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz. Am Mittwoch war er auf der
Mittelmeerinsel zu Besuch. Bagnasco betonte, dass Europa die Insel „nicht vergessen“
dürfe. An einem Felsen vor der Mittelmeerinsel, an dem Anfang Mai ein Flüchtlingsboot
havarierte, senkte Bagnasco einen Blumenkranz ins Meer und gedachte damit aller Flüchtlinge
aus Afrika, die auf der gefährlichen Überfahrt nach Italien ums Leben gekommen waren.
Mit einem Motorboot fuhr Bagnasco dann zu der wenige Meter vor der Küste gelegenen
Stelle, an der in der Nacht auf den 8. Mai ein Flüchtlingsschiff auf Grund gelaufen
war. Ein geplanter Besuch im Aufnahmezentrum der Insel, wo sich derzeit zweihundert
vorwiegend aus Tunesien stammende Migranten befinden, wurde aus Sicherheitsgründen
kurzfristig abgesagt.