Die traditionalistische Piusbruderschaft anerkennt die „neue Messe“ als gültigen Gottesdienst.
Das schreibt die Bruderschaft in einer Mitteilung an diesem Donnerstag. Zugleich bringen
die Piusbrüder aber, so wörtlich, „begründete Zweifel“ an der Rechtmäßigkeit der neuen
Messe zum Ausdruck. Die schismatisch orientierte Gemeinschaft betont, durch die Reform
sei der Ritus so sehr geändert worden, dass man dies „als Protestantisierung bezeichnen
kann“. Die „alte Messe“ stelle das Sühneopfer Jesu am Kreuz für die Sünden der Welt
dar, die „neue“ sei eine Mahlfeier im Andenken an Jesus. Benedikt XVI. hatte 2007
den 1970 weltweit abgelösten Ritus als „außerordentliche Form“ des katholischen Gottesdienstes
wieder zugelassen. Der Papst sucht seit mehreren Jahren den Dialog mit der Piusbruderschaft,
die zentrale Kirchenreformen des 20. Jahrhunderts ablehnt. Vor zwei Jahren hob er
die Exkommunikation von vier Bischöfen der Piusbruderschaft auf. Seither fanden im
Vatikan mehrere Gespräche zur Klärung strittiger Lehrfragen statt. Die 1969 vom französischen
Erzbischof Marcel Lefebvre gegründete Priesterbruderschaft ist vom Vatikan nicht anerkannt.
- Unser Foto zeigt den deutschen Kardinal Walter Brandmüller, der am vergangenen Sonntag
eine Messe in der außerordentlichen (also älteren) Form des römischen Ritus gefeiert
hat... und zwar erstmals an einem Hauptaltar im Petersdom.