Die Mehrheit der Deutschen glaubt an einen Gott. Allerdings gibt es bei dieser Frage
starke Unterschiede zwischen Ost und West. Das ergab eine repräsentative Umfrage des
Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag des Mitteldeutschen Rundfunks
(MDR) in Leipzig. Anlass ist der bevorstehende Deutsche Evangelische Kirchentag vom
1. bis 5. Juni in Dresden. Der Umfrage zufolge glauben 58 Prozent der Bundesbürger
an einen Gott, 38 Prozent tun dies nicht. Zwei Prozent sagten „weiß nicht“, und zwei
Prozent machten keine Angaben. Während im Westen Deutschlands zwei von drei Befragten
an einen Gott glauben (67 Prozent), ist es im Osten nur jeder Vierte (25 Prozent);
73 Prozent verneinten hier die Frage. Einig sind sich die Deutschen in Ost und West
jedoch darin, dass christliche Werte wie Nächstenliebe oder Barmherzigkeit eine große
Bedeutung haben. Die katholische Kirche in Deutschland hat rund 25 Millionen Mitglieder,
die EKD-Mitgliedskirchen etwa 24 Millionen. 1,5 Millionen Bürger gehören zu orthodoxen
Kirchen und zwischen 700.000 und 800.000 zu Freikirchen.