Vatikaninstruktion zur „Alten Messe“: Kein Widerspruch zwischen den beiden Formen
des Ritus
Vergangenen Samstag
hat der Vatikan mit einer Instruktion den Umgang mit der so genannten „Alten Messe“
neu geregelt. Beziehungsweise, er hat ihn nach Rückmeldungen aus der Weltkirche präzisiert.
Im Motu Proprio Summorum Pontificum hatte Papst Benedikt im Jahr 2007 die Bedingungen
zur Feier der außerordentlichen Form des Ritus, also der Form des Messbuches von 1962,
festgelegt. Er hatte dort aber auch angekündigt, dass nach drei Jahren die Meinungen
der Bischöfe zur alten Form des Ritus und dessen Gebrauch eingeholt würden. Dies solle
zu einer Präzisierung führen, so der Papst damals. Guido Pozzo ist Sekretär der Kommission
Ecclesia Dei, die mit der Zusammenstellung beauftragt war:
„Die Berichte
über die Umsetzung des Motu Proprio Summorum Pontificum, um die die Bischöfe im vergangenen
Jahr gebeten waren, haben vielversprechende Resultate gebracht. Sie enthielten viel
Nachdenken und Klärungen zu den Fragen, was sich nun in der Instruktion dazu wiederfindet.
Vor allem haben die Bischöfe betont, dass es zu wenig fähige Priester gibt, die die
alte Form des Ritus wirklich feiern können. Dann gibt es das Problem, die beiden Formen
des Ritus nebeneinander leben zu lassen, ohne dass sie einander widersprechen oder
als Alternativen gesehen werden.“
Pozzo betont im Interview mit Radio Vatikan,
dass es vor allem diese Berichte sind, auf die die Kommission eingegangen sei. Dabei
sei es aber nicht nur um Kritik oder um Probleme gegangen, auch positive Ergebnisse
seien gesammelt worden:
„Viele haben mir auch berichtet, dass die Feier
der außerordentlichen Form des Ritus auch bei der Feier oder Teilnahme der ordentlichen
Form des Ritus helfen kann. Es geht um eine größere Tiefe, die die außerordentliche
Form mit ihrem Schwerpunkt auf Heiligkeit und Innerlichkeit beisteuern kann.“
Gero
Weishaupt ist Offizial, also Gerichtsvikar, des Bistums 's-Hertogenbosch in den Niederlanden,
und er ist Autor der Lateinnachrichten hier bei Radio Vatikan. In der vergangenen
Woche hat er am Kongress hier in Rom zum Motu Proprio Summorum Pontificum teilgenommen.
Stefan von Kempis hat ihn gefragt, was genau in diesem Text des Vatikans Neues steckt: