Suche nach Einheit
auf globaler und lokaler Ebene – diese Frage steht im Mittelpunkt der vatikanisch-anglikanischen
Dialogkommission „ARCIC“, deren neue Gesprächsrunde an diesem Dienstag im norditalienischen
Kloster Bose begonnen hat. Die Frage der Übertritte von Anglikanern zur katholischen
Kirche soll auf der zehntägigen Sitzung kein großes Thema sein, unterstreicht Pater
Mark Langham vom Päpstlichen Einheitsrat, der die Runde von katholischer Seit als
Sekretär mitleitet. Schließlich meine ökumenischer Dialog etwas anderes, so Monsignor
Langham im Gespräch mit Radio Vatikan:
„Wir haben immer gesagt, dass der
Weg des traditionellen ökumenischen Dialoges ein anderer ist als der des individuellen
Übertrittes bzw. des Übertrittes von kleinen Gruppen. Der Päpstliche Einheitsrat macht
das ja selbst in dem Dokument zur Ökumene klar. Wir sehen unsere Arbeit also nicht
im Rahmen der Ordinariatsfrage, das ist ein anderes Thema. Unsere Aufgabe ist es,
die traditionellen Beziehungen zwischen der anglikanischen und römisch-katholischen
Tradition zu unterstreichen, die über vierzig Jahre hinweg auf unseren Treffen zutage
traten. Auch wenn die Frage der Ordination ein extrem wichtiger Aspekt ist innerhalb
der ökumenischen Beziehungen, wird diese Frage an sich in unseren Diskussionen keine
Rolle spielen.“
Ordinariat - das meint das Personalordinariat, also die
Struktur innerhalb der katholischen Kirche, die Papst Benedikt für übertrittswillige
Anglikaner eingerichtet hat. Auch wenn sich auf dem Treffen der Dialogkommission die
Spitzenvertreter der römisch-katholischen und anglikanischen Seite gegenübersitzen,
soll der Dialog doch mit der Zeit auch die Basis beider Gemeinschaften erreichen,
so Pater Langham:
„Ökumenische Dialogrunden wie die von ARCIC haben sich
immer als Teil eines sehr viel breiteren Prozesses begriffen, der von den Bischöfen
aus bis an die Wurzeln der Gesellschaft, bis in die Gemeinden hinein, ja bis in die
Art und Weise hineinreichen soll, wie Anglikaner und Katholiken gemeinsam beten und
arbeiten. Und wir sind uns mehr denn je bewusst, dass dieser Dialog vervollständigt
werden muss durch andere Dinge. Das heißt zum Beispiel auch, dass wir unsere Dokumente
in einem Format erstellen müssen, das auf allen Ebenen der Gesellschaft rezipiert
werden kann.“