Vatikan/Schweiz: Kardinal kritisiert Sterbehilfe-Entscheidung
Der ehemalige Präsident der vatikanischen Bioethik-Kommission kritisiert die Zürcher
Entscheidung, Sterbehilfe auch für Ausländer weiterhin zu erlauben. Kardinal Elio
Sgreccia betont, dass Töten niemals ein Recht sein könne, sondern immer ein Verbrechen
sei. Das sagte er der katholischen Tageszeitung „Avvenire“. In einem Volksentscheid
hatte sich am Sonntag eine Mehrheit der Bürger des Kantons Zürich gegen ein Verbot
der Sterbehilfe für Ausländer ausgesprochen. Dieses Ergebnis fördere eine Praxis,
die in anderen Ländern eine Straftat darstelle, fügte der frühere Präsident der Päpstlichen
Akademie für das Leben an. Der Kardinal äußerte zudem die Befürchtung, dass der Ausgang
des Volksentscheids auch andere Länder dazu verleiten könnte, das „moralische Recht
mit Füßen zu treten“. – Ein Großteil der Menschen, die das Angebot von Sterbehilfeorganisationen
in der Schweiz in Anspruch nehmen, stammt aus dem Ausland. Meist handelt es sich um
Deutsche, Briten und Franzosen.