D: Bischof Müller: „Das süße Gift der Säkularisierung"
Wie süßes Gift dringt die Säkularisierung in Geist und Körper unseres Volkes ein.
Der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller beklagt die gesellschaftliche Grundstimmung
in seinem Hirtenbrief vom vergangenen Sonntag. Es sei erschütternd zu sehen, wie
viele Menschen so lebten, als ob es Gott nicht gäbe, so Bischof Müller im Hinblick
auf den Deutschland-Besuch von Papst Benedikt XVI. Ende September. Kritik findet der
bayrische Bischof auch an Forderungen nach einer Reform der Kirche. Reformen dürften
nicht die Reibungsflächen zwischen kirchlicher und säkularistischer Moral beseitigen,
so Müller. Für Wirbel hatte Bischof Müller am Freitag gesorgt, als er dem früheren
Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Hans Maier, untersagt
hatte, seine Memoiren im Regensburger Diözesanzentrum Obermünster vorzustellen. Grund
für das Verbot sei Maiers Einsatz für den Verein „Donum Vitae“. ZdK-Präsident Alois
Glück hat auf Anfrage die Entscheidung Müllers bedauert und darauf hingewiesen, dass
es keine Meinungsverschiedenheiten bei Fragen des Lebensschutzes gebe. Eine offizielle
Reaktion des ZdK werde es zu dem Vorfall aber nicht geben, so Glück. Katholische Laien
hatten den Verein „Donum Vitae“ vor 12 Jahren gegründet, um bei allen Fragen und Problemen
rund um das Thema Schwangerschaft Hilfe anbieten zu können.