Die Sozialenzyklika „Rerum Novarum“ ist heute noch so aktuell wie vor 120 Jahren.
Das schreibt der Präsident des Päpstlichen Friedensrates, Kardinal Peter Turkson,
an diesem Sonntag in der Vatikanzeitung „Osservatore Romano“. „Eines der großen Verdienste
der Enzyklika“, die Papst Leo XIII. vor genau 120 Jahren veröffentlichte, ist es nach
Turksons Eindruck, „der Soziallehre der Kirche eine Methode gegeben zu haben“. Theologische,
philosophische, wirtschaftliche, ökologische und politische Konzepte seien in dem
Text „kohärent miteinander verknüpft worden“. Leo XIII. habe mit der bahnbrechenden
Enzyklika, auf die sich nicht umsonst noch heute die Päpste bezögen, „die menschliche
Person in ihrer Ganzheit in den Mittelpunkt aller Denksysteme und allen Handelns gestellt“.
Turkson bescheinigt „Rerum Novarum“ einen „prophetischen Charakter“ und „anhaltende
Gültigkeit; die Kirche habe damit „gleichermaßen Bürgerrecht in den vielfältigen Realitäten
des öffentlichen Lebens erhalten“.