Mit großer Sorge verfolgt
Benedikt XVI. die Nachrichten über Luftschläge der Nato in Libyen. Das sagte er an
diesem Sonntag in Rom beim Gebet des österlichen „Regina Coeli“ vom Fenster seines
Arbeitszimmers aus.
„Der dramatische bewaffnete Konflikt in Libyen hat
eine große Zahl an Opfern gefordert und führt vor allem in der Zivilbevölkerung zu
großem Leid. Ich bitte von neuem darum, vom Weg der Gewalt wieder zum Weg der Verhandlungen
und des Dialogs zurückzukehren – mit der Hilfe internationaler Organismen, die sich
um eine Lösung der Krise bemühen. Ich stehe im Gebet und in innerer Anteilnahme hinter
dem Engagement der Kirche vor Ort, die vor allem durch Ordensfrauen in den Krankenhäusern
der Bevölkerung beisteht.“
Ein zweiter Appell des Papstes an diesem Sonntag
galt Syrien, wo die Panzer des Regimes von Baschar al-Assad gegen Straßendemonstrationen
vorgehen.
„In Syrien müßte man dringend zurückfinden zu einem einvernehmlichen
Zusammenleben. Ich bete zu Gott, dass es in dieser Heimat großer Religionen und Zivilisationen
kein weiteres Blutvergießen mehr geben möge. Und ich bitte die Behörden und alle Bürger,
keine Anstrengung zu scheuen, um das Gemeinwohl zu sichern und die legitimen Rufe
nach einer Zukunft in Frieden und Stabilität zu hören!“
Auf deutsch erinnerte
Papst Benedikt an die Seligsprechung des katholischen Priesters und Nazi-Opfers Georg
Häfner an diesem Sonntag im Würzburger Dom: In Gedanken sei er bei der Feier am Sonntag
Nachmittag mit dabei.
„In den Wirren des Nationalsozialismus war Georg
Häfner bereit, als treuer Hirte bis zur Hingabe seines Lebens die Herde zu weiden
und viele Menschen in der Verkündigung der Wahrheit und der Spendung der Sakramente
zu den Wassern des Lebens zu führen. Seinen Peinigern hat er von Herzen vergeben,
und seinen Eltern schrieb er aus dem Gefängnis: „Mit allen wollen wir gut sein.“ Seiner
Fürsprache vertrauen wir uns gerne an, damit auch wir die Stimme Christi, des guten
Hirten, hören und so zum Leben und zur Freude in Fülle gelangen!“