D: Seliger Georg Häfner steht für Friede und Versöhnung
Deutschland hat einen
neuen Seligen. Mit Georg Häfners Seligsprechung an diesem Sonntag erlebt vor allem
der Würzburger Dom eine Premiere. Erstmals wird in dem bayrischen Gotteshaus ein herausragender
Christ zur Ehre der Altäre erhoben. Frieden und Versöhnung seien die Botschaft des
Märtyrerpriesters, schreibt das Bistum Würzburg auf seiner Homepage über den neuen
Seligen.
Georg Häfner wurde am 19. Oktober 1900 in Würzburg als Sohn eines
städtischen Arbeiters geboren. Sein unbeirrtes und mutiges Eintreten für die Kirche
führte nach Denunziationen zur Inhaftierung durch das NS-Regime. Im Oktober 1941 wurde
der unliebsame Priester von der Gestapo verhaftet. Offiziell warf man ihm vor, er
habe die Bevölkerung aufgehetzt, das priesterliche Amt missbraucht und damit die „innere
Front“ geschwächt. Er wurde ins KZ Dachau gebracht. Dort starb er am 20.August 1942
an den Folgen von Misshandlung, Unterernährung und Krankheit. Der Pfarrer habe den
Glauben in einer äußerst prekären Situation bekannt, so Bischof Friedhelm Hofmann
im Münchner Kirchenradio.
„Durch die Seligsprechung wird Häfner für die
Gläubigen greifbarer. Es ist für das Bistum Würzburg ein großes Signal, dass einer
unserer Geistlichen diesen Weg des Martyriums so gegangen ist, dass wir voller Bewunderung
auf ihn schauen, aber auch von ihm lernen können, wie wir in dieser auch nicht einfachen
Zeit als Christen überzeugend leben können.“
Der Gedenktag des Seligen
wird der 20. August sein. An diesem Tag starb Häfner im Konzentrationslager Dachau.
„Häfner
hat im Konzentrationslager Dachau den Leidensweg für seine Gemeinde auf sich genommen
und hat dabei seine Feinde nicht verdammt, sondern allen verziehen. Damit gibt er
den Menschen dieser Zeit den Impuls, dass wir eben nicht mit Rachegelüsten einander
begegnen, sondern dass wir einander verzeihen, einander annehmen. Das ist eine Grundhaltung,
die sehr schwer zu erfüllen ist“.
Rund 2.000 Gläubige wurden am frühen
Sonntagnachmittag im Würzburger Kiliansdom zur Seligsprechung des Märtyrerpriesters
erwartet; die Feier dauerte bei Redaktionsschluss noch an. Hauptzelebrant: Bischof
Friedhelm Hofmann. Als Päpstlicher Delegat an seiner Seite: der Präfekt der Kongregation
für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Kardinal Angelo Amato.