Australien: Papstentscheidung wirbelt Glaubensgemeinschaft auf
Die katholische Kirche des Landes stellt sich hinter Papst Benedikts Entscheidung,
den Bischof von Toowoomba, William Morris, abzuberufen. Der Papst hatte den australischen
Geistlichen Anfang Mai suspendiert. Hintergrund der päpstlichen Entscheidung ist offenbar
ein Hirtenbrief von Bischof Morris aus dem Jahr 2006, in dem dieser sich für die Priesterweihe
verheirateter Männer und für Frauen ausspricht. „Der Heilige Vater hat es für notwendig
befunden, seine päpstliche Sorge für die ganze Kirche auszuüben“, heißt es in einem
Schreiben der vierzig katholischen Bischöfe Australiens an alle Diözesen des Landes,
unter anderem auch an die Diözese von Toowoomba, in der Bischof Morris wirkte. Gläubige
und acht Priester dieser Diözese hatten die Abberufung von Morris durch den Vatikan
in einem Solidaritätsschreiben zuvor als „respektlos“ bezeichnet. Der nationale Priesterrat
(NCP) kritisierte, die Entscheidung des Heiligen Vaters stehe am Ende eines „wenig
transparenten Verfahrens“. Morris selbst bemerkte, er habe in seinem Hirtenbrief von
2006 lediglich eine „lokale“ und „internationale Debatte“ aufgegriffen; er selbst
sei nicht für eine grundsätzliche Änderung der Richtlinien für das Priesteramt eingetreten.
(ansa 13.05.2011 pr)