Die Demokratiebewegung in Nordafrika und dem Nahen Osten hat nach Ansicht des Zentralkomitees
der deutschen Katholiken (ZdK) das westliche Islam-Bild verändert. Die bisherigen
Proteste von Tunesien bis Bahrain hätten nichts mit religiösem Fanatismus zu tun gehabt,
sagte ZdK-Präsident Alois Glück bei der ZdK-Frühjahrsvollversammlung am Freitag in
Erfurt: „Vielmehr stellen wir fest, dass es in den islamisch geprägten arabischen
Staaten ein zuvor unterschätztes Potenzial für Demokratisierung und gesellschaftliche
Modernisierung gibt.“ Dabei hätten Beobachter einen anderen Islam erlebt, „als er
bislang diesen Ländern zugeordnet wurde“. Offen bleibe allerdings, inwieweit sich
dieser Befund auf das künftige Erscheinungsbild des Islam auswirken werde.