Indien: Christen in Orissa warten auf Gerechtigkeit
Die meisten Opfer der Christenverfolgung von Orissa im Jahr 2008 warten immer noch
auf Gerechtigkeit. Darauf weist asianews hin. Von mehr als 3.000 eingereichten gerichtlichen
Klagen seien bisher nur 327 überhaupt vor dem Richter gelandet. Die Hälfte dieser
Fälle endete mit Freisprüchen der Angeklagten. Christen würden an den Gerichten systematisch
eingeschüchtert. So seien regelmäßig bei den Verhandlungen Gruppen radikaler Hindu-Nationalisten
anwesend. Die Ausschreitungen gegen die Christen in Orissa in August 2008 weiteten
sich auf fast die Hälfte der 30 Distrikte des Bundesstaates aus. Der Hindu-Mob verbrannte
6.000 Häuser und schlug 56.000 Menschen in die Flucht. Die Kirchen zählten 91 Todesopfer.
Die Regierung von Orissa erkennt nur 52 Tote an, darunter lediglich 38 Christen. (asianews
12.05.2011 gs)