Ohne Geld der Regierung muss das neue „Bundesministerium für interreligiöse Harmonie
und Minderheiten“ auskommen. Das berichtet der Pressedienst der Päpstlichen Missionswerke
Fides an diesem Mittwoch. Die vor kurzem umbenannte Institution – bisher hieß sie
„Ministerium für religiöse Minderheiten“ – steht unter Leitung von Paul Bhatti, dem
Bruder des ermordeten christlichen Ministers Shahbaz Bhatti, der sich für religiöse
Minderheiten in Pakistan stark machte. Nach Angaben von Fides hat sich in politischen
Kreisen zum Teil Enttäuschung über die fehlende Finanzierung der Institution breit
gemacht, ebenso bei Vertretern religiöser Minderheiten in Pakistan. Das Ministerium
erhalte damit eine „nur dekorative Funktion“ und könne religiöse Minderheiten in Pakistan
so nicht effektiv schützen, laute die Befürchtung. Lediglich die Kosten für administrative
Aufgaben der Institution würden gedeckt, berichtet Fides weiter. Die pakistanische
Regierung wolle dem Ministerium – dem im übrigen unter Shahbaz Bhatti noch Gelder
von der US-Regierung versprochen wurden – den Wind aus den Segeln nehmen, so Beobachter.
Die pakistanische Regierung sitze angesichts der Bemühung um Frieden und Ordnung einerseits
und den Interessen radikaler Wählergruppen im eigenen Land andererseits zwischen zwei
Stühlen: ihre „Sparflammenpolitik“ hinsichtlich des Minderheitenministeriums sei vor
diesem Hintergrund zu sehen. (asianews/rv 11.05.2011 pr) Unser Foto zeigt
Paul Bhatti im April bei einem Gespräch mit Papst Benedikt in Rom.