Die jüngsten Angriffe auf Kopten in Ägypten sind nicht im Sinn der Militärregierung.
Das sagte das Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Gemeinschaft in Österreich, Bischof
Anba Gabriel, am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur Kathpress. Nach dem Brandbombenanschlag
von Samstagabend habe die Regierung zugesichert, dass die zerstörten Kirchen auf Armeekosten
wiederhergestellt werde. Zugleich betonte der Bischof, es sei allerdings „viel leichter“
geworden, Anschläge auf Kirchen in Ägypten durchzuführen. Auch sei das Verfahren gegen
die islamistischen Brandstifter von Soul nicht zielstrebig weitergeführt worden -
bereits am 4. März war in Soul am südlichen Stadtrand von Kairo eine Kirche niedergebrannt
worden. Bei dem Brandanschlag vom vergangenen Wochenende auf die St. Menas-Kirche
im Kairoer Bezirk Imbaba kamen zwölf Menschen – darunter auch Muslime – ums Leben.
Kopten kritisierten nach Agenturberichten das Verhalten von Polizei und Armee: Während
der insgesamt fünfstündigen Mob-Aktion habe es keinen einzigen Versuch von Sicherheitskräften
gegeben, die Gewalt zu stoppen. In dem Land fehle es insgesamt derzeit an einer durchsetzungsfähigen
Regierung, sagte der koptisch-katholische Bischof von Ismayliah, Makarios Tewfik,
am Montag gegenüber dem italienischen katholischen Pressedienst SIR. (kap/sir
10.05.2011 pr)