2011-05-10 17:29:39

Syrien: „Keiner will hier Bürgerkrieg“


RealAudioMP3 Die Volksmehrheit in Syrien will einen friedlichen Wandel. Das berichten in diesen Tagen Kirchenvertreter aus Syrien. Die Armee des vorderasiatischen Landes geht derweil weiter mit Waffengewalt gegen die Gegner von Präsident Bashar al-Assad vor. Sicherheitskräfte verhafteten an diesem Montag in verschiedenen Städten des Landes hunderte Oppositionelle. Aus den Städten Damaskus, Homs, Daraa und Banias wurden Ausschreitungen gemeldet. Der Erzbischof von Aleppo, Metropolit Jean-Clement Jeanbart, hofft im Interview mit Radio Vatikan darauf, dass die Christen im Land bleiben:

„Jeder will hier Fortschritt für das Land und mehr Freiheit. Und niemand will hier Bürgerkrieg. Ich habe mit den Menschen draußen gesprochen und habe Bischöfe, Bürger, Politiker darum gebeten, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um zu verhindern, dass die Christen dieses Land verlassen. Wir selbst werden auch alles uns Mögliche dafür tun. Wir sind in diesem unseren Land seit 2000 Jahren präsent. Wir haben die Pflicht, hier zu bleiben und die Präsenz der Christen und der Kirche in diesem Land zu erhalten.“

Vor der islamisierung des Landes im 7. Jahrhundert war Syrien mehrheitlich christlich. Heute sind die Christen – darunter viele verschiedene christliche Konfessionen wie zum Beispiel Aramäer und Assyrer – eine kleine Minderheit; die Mehrheit der Syrer gehören dem sunnitischen Islam an.


EU reagiert mit Sanktionen

Die Europäische Union droht Syriens Präsident mit einer Ausweitung der Sanktionen, sollte die Gewalt gegen Demonstranten nicht eingestellt werden und keine politischen Reformen eingeleitet werden. Auch der deutsche Außenminister Guido Westerwelle hatte am Rande der Libyen-Konferenz in Rom in der vergangenen Woche die Sanktionspolitik gegenüber Syrien begrüßt und betont, die Initiative gehe wesentlich auf Deutschland, Frankreich und Großbritannien zurück. Zu den Sanktionen gehöre ein Waffenembargo, die Vermögenseinfrierung und Reisebeschränkungen, führte der Minister im Interview mit Radio Vatikan aus.

(rv/diverse 10.05.2011 pr)








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