Prälat Erwin Gatz ist am Sonntag im Alter von 78 Jahren gestorben. Wie am Montag in
Rom bekannt wurde, erlitt er bei einem Ausflug ins niederländischen Mergelland einen
Herzstillstand und starb im Krankenhaus von Maastricht. Seit seiner Pensionierung
im Dezember lebte Gatz in seiner Heimatstadt Aachen. Zuvor war der Kirchenhistoriker
über 35 Jahre lang Rektor am Campo Santo Teutonico in Rom, dem deutschen Priesterkolleg
direkt neben dem Petersdom. Zudem war er Präsident der römischen Sektion der Görres-Gesellschaft.
Gatz, der in Rom viele Jahre als Dozent an der Gregoriana-Universität für Kirchengeschichte
tätig war, veröffentlichte zahlreiche kirchenhistorische Standardwerke. Der Vorsitzende
der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, würdigte Gatz am Montag
in Bonn als einen Wissenschafter, der die kirchenhistorische Forschung in Deutschland
wesentlich vorangebracht habe. Er sei zudem „die Seele“ des deutschen Priesterkollegs
am Campo Santo gewesen und habe sich besonders um die Förderung des wissenschaftlichen
Nachwuchses unter den Priestern verdient gemacht. Für die Görres-Gesellschaft sei
er ein unverzichtbarer Ratgeber und Förderer gewesen.