2011-05-08 11:37:27

Türkei/Deutschland: „Schützt das Kloster Mor Gabriel!“


Die Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) hat das Auswärtige Amt und Bundestagsabgeordnete zum Eintreten für das christliche Kloster Mor Gabriel in der Osttürkei aufgerufen. Deutschland müsse gegen die faktische Enteignung des Klosters protestieren und weitere EU-Beitrittsverhandlungen von einer Respektierung der Rechte der christlichen Minderheit in der Türkei abhängig machen, heißt es in einem am Samstag verbreiteten Appell. Das aus dem 4. Jahrhundert stammende Kloster Mor Gabriel gehöre zu den ältesten Stätten des christlichen Glaubens in der Türkei und sei „die letzte geistliche Zufluchtsstätte der Christen in Südostanatolien“. Vor 100 Jahren hätten in der Region Tur Abdin noch rund 950.000 assyrische Christen gelebt. Jetzt sei zu befürchten, dass den verbliebenen 2.500 bis 3.000 Christen ihr geistliches Zentrum weggenommen und zu einem touristischen Objekt umfunktioniert werde, so die IGFM.
Die Organisation verwies auf den historisch „absurden Vorwurf“, vor dem Bau des Klosters habe auf dem Gelände eine Moschee gestanden. Forderungen, das Kloster müsse die angeblich geraubten Güter zurückgeben, griffen die „Grundfesten der Toleranz des türkischen Staates gegenüber religiösen und ethnischen Minderheiten“ an und ließen die Achtung und den Willen zur Verständigung mit anderen Kulturkreisen vermissen. Das Angebot, dem Kloster die betreffenden Ländereien zu vermieten, nannte die IGFM „eine weitere Form der Enteignungspolitik gegenüber der christlichen Minderheit“. Dies dürften europäische Politiker nicht hinnehmen. Die Organisation rief die Abgeordneten und die Regierung auf, den Rechtsstreit der Christen gegen den türkischen Staat zu unterstützen. Ohne einen Schutz der Eigentums- und Menschenrechte durch die Türkei dürfe es keine Verhandlungen über einen EU-Beitritt geben, so die IGFM.
(kna 08.05.2011 pr)








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