Die von der Bundesregierung eingesetzte Ethikkommission zur Energiewende wird mehrere
Szenarien und einen Zeitkorridor zum Ausstieg aus der Atomkraft vorlegen. „Mit Sicherheit
kommen wir nicht zu einer Empfehlung 'Ausstieg sofort'. Vermutlich werden wir mehrere
Szenarien aufzeigen. Damit die Gesellschaft sich am Ende bewusst ist, welche auch
finanziellen Folgen welcher Weg hat“, sagte Kommissionsmitglied Michael Vassiliadis
der Montagsausgabe des Berliner „Tagesspiegel“ . Der Chef der Chemiegewerkschaft IG
BCE kündigte „einen zeitlichen Korridor“ für den Ausstieg an. „Für mich war immer
der von der rot-grünen Regierung festgelegte Ausstiegstermin 2022 die Referenz.“ Bis
Ende Mai soll die Ethikkommission der Bundesregierung einen Bericht vorlegen und darin
Empfehlungen für eine „Energiewende mit Augenmaß“ geben, wie es Bundeskanzlerin Angela
Merkel (CDU) bei der Einsetzung des Gremiums formulierte. Der Kommission gehören 17
Mitglieder aus allen Bereichen der Gesellschaft an, darunter Vertreter der Kirchen.
Die katholische Kirche plant derzeit eine eigene Stellungnahme zum Thema Atompolitik
und Energiewende. Das Papier soll noch im Mai erscheinen.