D: Bin Ladens Tod „Chance für Christen und Muslime“?
Nach dem Tod von Osama Bin Laden sieht der deutsche Bundesaußenminister Guido Westerwelle
(FDP) Möglichkeiten für eine Verbesserung der Beziehungen zwischen Christen und Muslimen.
„Wir haben jetzt die Chance, ein neues Kapitel im Verhältnis zwischen den Religionen
und Kulturen aufzuschlagen“, sagte Westerwelle der Zeitung „Bild am Sonntag“. „Ich
freue mich darüber, dass sich die große Mehrheit der muslimischen Jugend nicht an
Terroristen von gestern orientiert, sondern für Freiheit und Zukunftschancen auf die
Straße geht.“ Zugleich nahm Westerwelle Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor Kritik
wegen ihrer Freudenbekundung über den Tod des Top-Terroristen in Schutz: „Diese Debatte
in Deutschland irritiert mich. Da kann einer der brutalsten Mörder sein blutiges Handwerk
nicht fortsetzen und wir unterhalten uns darüber, mit welchen Worten man diesen Vorgang
kommentieren darf“, sagte der Außenminister. Westerwelle räumte allerdings ein, ihm
sei ein ordentliches Gerichtsverfahren gegen den Terrorchef lieber gewesen. Eine gezielte
Tötung des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafis nach dem Vorbild Osama Bin Ladens
lehnte Westerwelle ab: „Der Fall von Oberst Gaddafi ist von der UNO an den internationalen
Strafgerichtshof überwiesen worden. Demnächst wird der Ankläger über einen Haftbefehl
entscheiden. Das ist der richtige Weg“. (kna 08.05.2011 pr)