Vatikan: Vivaldi und Rossini zum Jahrestag der Papstwahl
Klänge von Antonio
Vivaldi und Gioacchino Rossini für den Papst. Das Orchester und der Chor der römischen
Oper haben am Donnerstagabend für Papst Benedikt XVI. im Vatikan ein Konzert gegeben.
Die Aufführung des „Credo" von Vivaldi und des „Stabat Mater" von Rossini war ein
Geschenk des Staatspräsidenten Italiens, Giorgio Napolitano, zum Jahrestag der Papstwahl
am 19. April vor sechs Jahren. In seiner Ansprache dankte der Papst den Musikern und
Sängern für die glänzende Aufführung und ging auf die tiefere Bedeutung dieser Kompositionen
ein:
„Ich glaube und Amen: Das sind die beiden Wörter, mit denen das Credo,
das Glaubensbekenntnis, beginnt und endet, welches wir gehört haben. Was bedeutet
Credo? Es ist ein Wort, das viele Bedeutungen hat: Es bedeutet, etwas in die eigenen
Überzeugungen aufzunehmen, jemandem Vertrauen schenken, überzeugt sein. Wenn wir das
Wort aber im Credo aussprechen, hat es eine tiefere Bedeutung: Es bedeutet, den wahren
Sinn der Wirklichkeit, die uns und die ganze Welt trägt, mit Vertrauen zu bestätigen.“
Das
Glauben im Credo kann als festes Fundament verstanden werden, auf dem wir ohne Angst
sein könnten, so der Papst in seiner Ansprache weiter. Und es sei das Wissen darüber,
dass das Fundament von allem, auch von uns selbst, nicht von uns gemacht, sondern
einzig und allein uns gegeben ist.
„Im christlichen Glauben heißt es nicht,
an etwas zu glauben. Es heißt vielmehr, an jemanden zu glauben: an Gott, der sich
in Jesus Christus gezeigt hat, und in Ihm den Sinn des Lebens zu sehen. Dieser Glaube
bezieht den ganzen Menschen, der zu ihm schreitet, mit ein. Das Wort Amen, das im
Jüdischen die Gleiche Wurzel wie das Wort Glauben hat, nimmt diesen Sinn wieder auf:
Die vertrauensvolle Stütze auf einem festen Fundament: Gott.“
Kardinäle,
Bischöfe und rund 6.000 Gäste haben das Konzert in der vatikanischen Audienzhalle
zusammen mit dem Papst besucht. Die musikalische Leitung des Abends hatten der spanische
Dirigent Jesus Lopez Cobos und der Direktor des Chors, Roberto Gabbiano. Als Solisten
wirkten unter anderem die Sopranistin Maria Grazia Schiavo und der Tenor Antonio Poli.