Bischöfe aus Spanien, Frankreich und den Maghreb-Staaten wenden sich gemeinsam gegen
den Militärschlag in Libyen und die Migrationspolitik der EU. Europa schütze seine
Grenzen mit drastischen Maßnahmen, die Ausgrenzung und Diskriminierung begünstigten,
heißt es in einer gemeinsamen Verlautbarung der 13 Bischöfe aus Frankreich, Spanien,
Algerien, Tunesien und Marokko, die an den dreitägigen Beratungen in Tunis teilnahmen.
Angesichts der Angriffe auf Libyen verhallten die Friedensappelle des Papstes ungehört,
stellten die Bischöfe fest. Der europäischen Politik warfen sie überdies vor, die
Themen Grenzschutz und Sicherheit aus wahltaktischen Gründen zu betonen. Christen
hingegen treten für die Achtung der Menschenwürde auch jener Personen ein, die keine
gültigen Papiere hätten. Zum Dialog zwischen Muslimen und Christen äußerten die Bischöfe
ihre Sorge vor radikalen Strömungen. Widerstand dagegen gründe in Angst und wechselseitigem
Unverständnis sowohl in mehrheitlich muslimischen wie auch christlich geprägten Ländern.