Papst Benedikt XVI. hat davor gewarnt, bei der Auslegung der Heiligen Schrift einzelne
Sätze oder Ausdrücke aus ihrem Zusammenhang zu reißen. „In einer guten Hermeneutik
ist es nicht möglich, das Kriterium der Inspiration oder jenes der absoluten Wahrheit
auf mechanische Weise anzuwenden“, schrieb der Papst in einer Botschaft an die Päpstliche
Bibelkommission von diesem Donnerstag. Inspiration und Wahrheit seien die beiden Grundprinzipien,
auf die Exegeten bei der Auslegung der Heiligen Schrift achten müssten. „Die Ebene,
auf der die Heilige Schrift als Wort Gottes wahrgenommen werden kann, ist jene der
Einheit der Geschichte Gottes, in einer Gesamtheit, in der die einzelnen Elemente
einander erhellen und sich dem Verständnis öffnen“, so der Papst.