Die Christen im Land – etwa zehn Prozent der Bevölkerung – halten zu Staatspräsident
Bashar al Assad und machen nicht mit bei den gegenwärtigen Protesten. Das betont der
Bischof von Aleppo, der Jesuit Antoine Audo, im Gespräch mit dem Internetportal terrasanta.net.
„Die, die demonstrieren, kommen von draußen und bedienen ausländische Interessen“,
so der Bischof wörtlich. Wenn das Regime gegen sie vorgehe, sei das „eine Frage der
Selbstverteidigung”. Die Sicherheitskräfte hätten „einen Monat lang zugesehen, wie
Polizisten und Soldaten ermordet und offizielle Stellen angegriffen wurden, so Audo:
„Ich glaube, sie hatten das Recht, schließlich in Aktion zu treten“. Dabei sei es
der Polizei nicht darum gegangen, „von sich aus anzugreifen oder Leute zu ermorden“,
das könne er „objektiv sagen“. Sein Urteil über die syrische Führung sei „positiv“:
„Wir haben Universitäten und ein gutes Schulsystem. Natürlich ist die Arbeitslosigkeit
unter gut Ausgebildeten ein reelles Problem, aber in wirtschaftlicher Hinsicht.“ Der
Bischof ist davon überzeugt, dass Syrien „dieses Problem“ – gemeint sind die derzeitigen
Proteste in einigen Städten – „in den nächsten Monaten hinter sich lassen wird“.