Pakistan: Paul Bhatti übernimmt Ministerium für religiöse Minderheiten
Das Ministerium für religiöse Minderheiten wird neu geordnet. Die pakistanische Volkspartei,
die in der Regierung die relative Mehrheit hält, hat dies im Zuge einer Regierungsumbildung
beschlossen. Diesen Dienstag haben sieben Minister der neuen Regierung ihren Amtseid
abgelegt. Die Agentur Fides meldet, dass Paul Bhatti, der Bruder des ermordeten christlichen
Ministers Shabaz Bhatti und bisher Regierungsberater für die Anliegen der religiösen
Minderheiten, das Amt und damit die Kompetenzen eines Bundesministers übernehmen wird.
Sein Vertreter wird Akram Gill, katholischer Parlamentsabgeordneter und Anwalt aus
Lahore. Generalsekretär des Ministeriums wird Javed Akhtar, der bereits während der
Amtszeit des ermordeten Ministers Shabaz Bhatti in der Verwaltung tätig war. Diese
Mannschaft soll bis zu den nächsten Wahlen in zwei Jahren das Ministerium leiten.
Berichte, wonach das Ministerium für religiöse Minderheiten aufgelöst werden solle,
haben sich damit nicht bestätigt. Laut der Agentur Fides habe allerdings der Einzug
der Partei „Muslim League Q.“ in die Regierung für Verwunderung gesorgt. In den vergangenen
Monaten hatte sich die Partei einer überparteilichen islamischen Vereinigung angeschlossen,
die die Ehre des Propheten verteidigen wolle und Kundgebungen gegen die Abschaffung
oder Änderung des umstrittenen Blasphemiegesetzes gehalten hatte.