Anlässlich der Seligsprechung von Johannes Paul II. sind in Rom derzeit viele Ausstellungen
zu anzusehen. Im Vatikan wurde am Donnerstagnachmittag eine kostenlos zugängliche
Schau im „Braccio Carlo Magno“ rechts auf dem Petersplatz eröffnet. Es handelt sich
um eine Hommage von Papst Benedikt XVI. an seinen Vorgänger, die in Zusammenarbeit
mit dem polnischen Kultusministerium organisiert wurde. Die polnische Regierung hat
den Ausstellungsteil zur Jugend und zum Wirken von Wojtyla in Wadowice und Krakau
ausgerichtet, der Vatikan dagegen den Bereich zu den Pontifikatsjahren ab der Wahl
im Oktober 1978 bis zum Tod von Johannes Paul am 2. April 2005. Neben den sichtbarsten
Stationen im Leben und Wirken des Papstes wie zum Beispiel seinen Reisen und den Weltjugendtagen
geht die Ausstellung auch auf einige andere Aspekte wie sein Schreiben, seine Marienverehrung
und seinen Umgang mit dem eigenen Leiden am Lebensende ein. Nach Lebensphasen unterteilt
werden zum Beispiel das Geschirr von Wojtylas Familie sowie seine Arbeitskluft im
Chemiekonzern Solvay während der deutschen Besatzungszeit gezeigt. Sein Kanu aus den
60er Jahren ist dort ebenso zu sehen wie die Ernennungsurkunden zum Bischof und Kardinal,
klerikale Gewänder und liturgische Gegenstände. Videoclips, Fotos und Schriftstücke
erinnern an das Attentat von 1981, die Weltjugendtage sowie an seinen letzten stummen
Gruß zu Ostern 2005. Dokumentarisch werden alle päpstlichen Schreiben und Reisen ins
In- und Ausland sowie die Sondermünzen für jedes Pontifikatsjahr aufgelistet. Die
persönlichen Gegenstände wurden vom Museum im polnischen Geburtsort Wadowice, von
der Erzdiözese Krakau sowie vom päpstlichen Zeremonienamt bereitgestellt. Anwesend
bei der Eröffnung am Donnerstagnachmittag waren der vatikanische Kardinalstaatssekretär
Tarcisio Bertone, polnische Regierungsvertreter und die Botschafterin Polens am Heiligen
Stuhl, Hanna Suchocka. Dabei wurde bekannt gegeben, dass der Vatikan zusammen mit
der polnischen Regierung eine Briefmarke in Gedenken an Papst Johannes Paul II. herausgibt.
Sie soll zusammen mit einem Sonderstempel am Tag der Seligsprechung, dem 1. Mai, erhältlich
sein.
In den Kapitolinischen Museen sind bis 25. September unter dem Titel
„Am Altar Gottes“ 150 Fotografien zum Pontifikat des Papstes aus Polen zu sehen. Auf
der Piazza della Repubblica in der Nähe des Bahnhofs Termini werden bis zum 12. Mai
auf einem Würfel überdimensionale, nachts beleuchtete Bilder des Papstes gezeigt.
Bilder von Arturo Mari, dem langjährigen persönlichen Fotografen von Johannes Paul
II., werden bis 20. Mai am Sitz der Provinz Roms, am Palazzo Valentini nahe der Piazza
Venezia, ausgestellt. Eine Darstellung über die Apostolischen Reisen des „eiligen
Vaters“ wird von diesem Samstag an im Museum der vatikanischen Missionskongregation
nahe der Spanischen Treppe eröffnet. Bis 6. Juni sind Andenken an den missionarischen
Papst zu sehen, Öffnungszeit: 14.30 bis 19.00 Uhr. (or/kna 29.04.2011 pr)