Im Namen aller Kirchen Italiens würdigt die Italienische Bischofskonferenz (Cei) in
einer Botschaft Johannes Paul II. Seine Lehre spreche aus vielen Begegnungen, Auftritten
und Dokumenten, in denen er die Kirche und ihre Mission in der Geschichte interpretiert
habe, heißt es in einem Würdigungsschreiben der Konferenz, die dem bald Seligen für
sein „reines Glaubenszeugnis“ dankt. Johannes Paul II. habe vor allem durch sein Lebenszeugnis
zu den Menschen gesprochen, „in Blicken, Gesten und Zeichen, die die Herzen berührten“,
schreiben die italienischen Bischöfe über den polnischen Papst. In einer „oft verlorenen
Welt“ sei er ein sicherer Bezugspunkt gewesen, „ein Prophet, der nie aufgehört hat,
dem Leben eine verlässliche Hoffnung hinzuzufügen und jedem Menschen Liebe zugänglich
zu machen“. Zugleich habe Johannes Paul mit Vehemenz gegen eine gottlose Gesellschaft
gewettert, schreiben die Bischöfe weiter mit Blick auf einen Kommunismus und Kapitalismus,
der das Gemeinwohl mit Füßen trete. Weiter würdigen sie den Einsatz des Papstes für
den interreligiösen Dialog – er habe nicht nur als erster Papst eine Synagoge betreten,
sondern sich auch in besonderer Weise dem Islam zugewandt und alle Religionen zum
gemeinsamen Gebet für den Frieden eingeladen, erinnern die Bischöfe mit Blick auf
das von Johannes Paul eingerichtete Gebetstreffen im italienischen Assisi. Möge der
neue Selige der Kirche Kraft und Mut geben, lautet die abschließende Bitte der Bischofskonferenz
in ihrem Würdigungsschreiben. Kardinal Karol Wojtyla wurde im Oktober 1978 auf den
Stuhl Petri gewählt – als erster nicht-italienischer Papst seit 455 Jahren . (rv
30.04.2011 pr)