2011-04-29 15:48:08

Johannes Paul II.: Ein Höhepunkt der christlich-jüdischen Beziehung


RealAudioMP3 Lob und würdigende Worte für Johannes Paul II. findet im Hinblick auf seine bevorstehende Seligsprechung die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch. Im Gespräch mit dem Münchner Kirchenradio hat sie an diesem Freitag festgehalten, wie wichtig sein Pontifikat für die Beziehung zwischen Christen und Juden war:

„Dieser Papst hat durch seine Erlebnisse – er kannte das Krakauer Ghetto, er kannte die Konzentrationslager, in der Nähe von Krakau eingerichtet wurden – die Qual der Menschen erkannt, die nicht wussten, wie sich ihre Zukunft darstellt. Und das hat diesen Papst so geprägt, dass er sich in seiner Laufbahn als Oberhirte für die Menschen, besonders diejenigen, bei denen er das Gefühl hatte, dass sie Unterstützung brauchen, sehr intensiv eingesetzt hat.“

Knobloch war Johannes Paul II. in seinen letzten Jahren während einer Privataudienz begegnet. Damals habe sie ihn auf polnisch angesprochen, und das habe den Papst sehr begeistert. Für Knobloch war es ein Gefühl, als ob er die Menschen „geistig umarmt“ hätte.

„Er hat nicht nur das jüdische Volk oder die Juden als seine älteren Brüder benannt, sondern er hat sie als wirkliche Brüder gesehen. Seine Erlebnisse haben ihn in diesem Zusammenhang enorm geprägt und haben ihm auch die Möglichkeit gegeben, die Dinge nicht nur aus der religiösen Sicht zu sehen, sondern auch aus der menschlichen Sicht. Und man hat ihm auch zu verdanken, dass das christlich-jüdische Verhältnis unter seiner Ägide einen Höhepunkt erreicht hat.“

(kirchenradio 29.04.2011 ak)








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