2011-04-29 15:42:11

Deutschland: Keine Einigung bei der Frage um den Ausstieg aus der Atomkraft


Ein schneller Ausstieg aus der Atomkraft bleibt umstritten. Auch bei der zweiten Sitzung der Ethikkommission am Donnerstag in Berlin hat es keine Einigung gegeben. Während die Befürworter des Ausstiegs auf die Vorteile der alternativen Energien verweisen, befürchten Vertreter der Wirtschaft steigende Strompreise. Der Münchner Kardinal Reinhard Marx erklärte, dass in der öffentlichen Debatte nicht nur die Frage nach dem Ausstieg aus der Atomenergie, sondern auch die Frage nach einer Änderung des Lebensstils gestellt werden müsse. Auch der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück, warnte davor, „alles nur technisch und ökonomisch zu diskutieren“. Der Ausstieg aus der Atomenergie sei innerhalb der nächsten zehn Jahre möglich, so Glück. Das hänge aber auch damit zusammen, in welchem Tempo die Alternativen entsprechend realisiert werden. Die Ethikkommission, die aus 17 Mitgliedern besteht, soll der Bundesregierung Ende Mai einen Bericht vorlegen. Darin äußert die Kommission eine Empfehlung für eine „Energiewende mit Augenmaß“, wie es Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Einsetzung des Gremiums formulierte. Die katholische Kirche plant unterdessen eine eigene Stellungnahme zum Thema Atompolitik und Energiewende, die noch im Mai veröffentlicht werden soll.

(kna 29.04.2011 ak)







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