Der verstorbene Führer des Landes, das in Punkto Christenverfolgung weltweit an erster
Stelle steht, entstammt einer christlichen Familie: Die Eltern des nordkoreanischen
Diktators Kim Il-sung waren gläubige Christen, berichtet der römische Pressedienst
Asianews an diesem Donnerstag unter Berufung auf verschiedene Exilanten, die aus Nordkorea
nach Südkorea auswanderten. Unter ihnen ist auch der bekannte Yale-Professor Kim Hyun-sik,
der fast 40 Jahre an der Universität von Pyongyang unterrichtete. Der Glaube der Eltern
von Kim Il-sung sei in der Optik der kommunistischen Propaganda zur Staatstreue verklärt
worden, schreibt Asianews weiter. Dazu habe auch der eigene Sohn beigetragen, der
sich statt dem christlichen Glauben dem Kommmunismus verschrieb: „Meine Eltern gingen
in die Kirche, aber natürlich nur, um sich auszuruhen“, schreibe Kim Il-sung in seiner
Autobiographie. Ganz gefeit gegen spirituelle Regungen sei der Diktator dann aber
doch nicht gewesen, berichtet Asianews-Redakteur Joseph Yun Li-sun weiter: So habe
Kim Il-sung vor einem heiklen chirurgischen Eingriff seinen Arzt gebeten, für ihn
zu beten. – Unter Führung des kommunistischen Regimes verschwanden in Nordkorea seit
1953 etwa 300.000 Christen spurlos, gibt Asianews an, darunter viele Geistliche. Aktuell
litten etwa 100.000 Menschen in Arbeitslagern unter Folter und Hunger. Nordkorea gilt
nach Angaben des christlichen Hilfswerkes „Open Doors“ weltweit als eines der Länder
mit der stärksten Christenverfolgung.