In Elfenbeinküste bereiten sich die Christen auf ein Ostern zwischen Bangen und Hoffen
vor. Die Spannungen eine Woche nach der Festnahme des abgewählten Präsidenten Gbagbo
bleiben hoch, gleichzeitig scheint das schlimmste überwunden. Der Erzbischof von Abidjan,
Jean-Pierre Kutwa, sagte uns: „Elfenbeinküste hat große Prüfungen hinter sich,
Auseinandersetzungen von ausgesuchter Grausamkeit, Kämpfe, die nun gegen Ostern hin
so langsam aufhören. In diesem Osterfest muss die ganze Elfenbeinküste gleichsam aus
ihrem „Grab“ herauskommen, aus diesem Fels des Hasses und der Spaltung, der auf das
Land gefallen ist. Wir sind uns bewusst, dass Elfenbeinküste auferstehen wird, schöner
noch als zuvor. Mit Gottes Hilfe wird sich das Land auf den Weg der Versöhnung und
der Einheit machen, damit der Friede ins Land zurückkehren kann“. Der Weg dahin
ist nicht einfach. Zerstörung, letzte Kampfherde und Widerständler, Benzinknappheit
und Geldnot charakterisieren diese Tage des Übergangs in Elfenbeinküste. Die Banken
sind seit Wochen geschlossen, das Wirtschaftsleben funktioniert in keiner Weise, Geschäfte
sind geplündert, in etlichen Landesteilen fließt kein Strom. Und Zehntausende Christen
müssen Ostern wohl in komplett überfüllten Flüchtlingslagern feiern. Gerade in dieser
Lage hält der Erzbischof von Abidjan die Hoffnung aufrecht. „Nach den Kämpfen
kann die Ruhe nur langsam ins Land zurückkehren. Glücklicherweise wurde der Ausnahmezustand
aufgehoben, und jeden Tag kehrt ein weiteres Stück Normalität zurück. In ein, zwei
Monaten wird Elfenbeinküste, wie auch der Präsident sagte, zu Ruhe und Frieden zurückkehren,
die sie ja immer charakterisiert haben.“ (rv 23.04.2011 gs)