2011-04-22 13:00:14

Karfreitag: Benedikt über den späten Papst Johannes Paul II.


RealAudioMP3 Am Karfreitag gedenken Christen auf der ganzen Welt des Leidens und Sterbens Jesu. Gerade in Rom denken viele Katholiken in diesen Tagen an den späten Papst Johannes Paul II., der sein Kreuz trug bis zum Ende. Benedikt XVI., der seinen Vorgänger am Sonntag nach Ostern selig sprechen wird, sagte einmal auf die Frage eines schwerkranken Südtiroler Priesters, dass für ihn die letzten Pontifikatsjahre Johannes Pauls ebenso groß, lehrreich und wichtig waren wie die früheren, und zwar eben „aufgrund dieses demütigen Zeugnisses seines Leidens“.
„Welche Demut, welche Geduld, mit der [Johannes Paul] den Verfall seines Körpers und die zunehmende Unfähigkeit zu sprechen angenommen hat – er, der doch ein Meister des Wortes war! Auf diese Weise hat er, wie mir scheint, die tiefe Wahrheit sichtbar gemacht, dass der Herr uns durch sein Kreuz erlöst hat, durch sein Leiden als äußersten Akt seiner Liebe. Er hat uns gezeigt, dass das Leid nicht bloß ein Nein, etwas Negatives ist, nicht das Fehlen von etwas, sondern eine positive Wirklichkeit. Das Leid, das wir in Liebe zu Christus und in Liebe zu Gott und den anderen annehmen, ist eine heilbringende Kraft, eine Kraft der Liebe, und es ist nicht weniger machtvoll als die großen Taten, die er im ersten Abschnitt seines Pontifikats vollbracht hat. Er hat uns eine neue Liebe zu den Leidenden vermittelt und uns aufgezeigt, was es heißt, dass wir „im Kreuz und durch das Kreuz gerettet wurden“.
Benedikt sieht da eine direkte Parallele im Leben Johannes Pauls und jenem von Jesus. Auch im Leben des Herrn lassen sich diese beiden Aspekte feststellen: zuerst ein kraftvoll verkündigendes Wirken, dann die Passion.
„Im ersten Abschnitt, wo er die Freude des Reiches Gottes verkündet und den Menschen seine Gaben überbringt, und dann im zweiten Abschnitt, wo er eintaucht in die Passion bis hin zu seinem letzten Schrei am Kreuz. Auf diese Weise hat er uns gelehrt, wer Gott ist: dass Gott die Liebe ist und dass er uns durch die Annahme unseres menschlichen Leides an die Hand nimmt. Er nimmt uns so in seine Liebe hinein, und allein die Liebe ist das Bad der Erlösung, der Reinigung und der Wiedergeburt.“
(rv 22.04.2011 gs)








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