Die Unruhen in Quena in den letzten Tagen hatten nur am Rande damit zu tun, dass der
neu ernannte Gouverneur ein Christ ist. Das meint der koptisch-katholische Bischof
von Luxor, Joannes Zakaria. Im Gespräch mit dem Fidesdienst erinnerte er daran, dass
schließlich auch der letzte Gouverneur ein Kopte gewesen sei. Die muslimischen Proteste
gegen den neuen Mann hätten also nicht nur etwas mit seiner christlichen Religionszugehörigkeit
zu tun. In Wirklichkeit stehe hinter den Unruhen die Tatsache, „dass Oberägypten von
der Zentralgewalt immer schon vernachlässigt wird“. Die Ernennung des neuen Gouverneurs
durch die Militärherrscher in Kairo werde von den Leuten „als bloße Propaganda gesehen,
um dem Ausland zu zeigen, dass Ägypten offen für die Minderheiten ist“, so der Bischof.
Hinzu kämen Berichte über die Korruption des gestürzten Mubarak-Regimes, die „ein
gemeinsames Gefühl der Wut bei allen, Muslimen und Christen, schüren“.