Syrien: Kirche froh über Ende des Ausnahmezustands
Der griechisch-melkitische Patriarch Gregorios III. Laham begrüßt das Ende des Ausnahmezustands
in Syrien. Das sei „ein wichtiger Schritt“, meinte der Patriarch von Antiochien, der
in Damaskus residiert, zur Nachrichtenagentur Sir. Im Zuge der Demonstrationen in
mehreren Landesteilen gegen das Regime kommt es aus seiner Sicht zu „Verbrechen gegen
Zivilisten, Häuser und Polizisten durch Bewaffnete, die mit Syrien nichts zu tun haben“.
Der Ausnahmezustand, der in Syrien seit 1963 in Kraft war, wurde unter dem Druck der
Demonstrationen in diesen Tagen aufgehoben. Die Christen in Syrien stehen traditionell
dem Assad-Regime nahe, das ihnen eine relative Religionsfreiheit gestattet und das
den Islamismus immer scharf bekämpft hat. Das Regime versucht derzeit, auch die gegenwärtigen
Unruhen den Islamisten in die Schuhe zu schieben. In „Facebook“ ist an diesem Donnerstag
ein Banner aufgetaucht, das Christen und Muslime in Syrien zu gemeinsamen Protesten
am „Heiligen Freitag“ aufruft. An diesem Karfreitag fallen ein wichtiger islamischer
und ein wichtiger christlicher Feiertag zusammen. Nach Angaben von Amnesty international
sind in Syrien bei der Niederschlagung von Protesten in letzter Zeit über 200 Menschen
ums Leben gekommen.