Beten und Fasten für
die Freilassung von Asia Bibi. Die Kirche in Pakistan hat für diesen Mittwoch zu einem
Gebetstag für die zum Tod verurteilte Christin aufgerufen, dem sich auch die Päpstlichen
Missionswerke angeschlossen haben. Neben der Forderung nach Freilassung soll durch
den Gedenktag auch die Ablehnung gegen das Blasphemiegesetz zum Ausdruck gebracht
werden. Das umstrittene Gesetz sieht für den weit auslegbaren Begriff der Beleidigung
am Islam die Todesstrafe vor. Für Pater Mario Angelo Rodrigues, Direktor der Päpstlichen
Missionswerke in Pakistan, ist das Gesetz eine ständige Bedrohung für die Christen
in dem vorwiegend muslimischen Land:
„Es ist eine ganz eigenartige Situation
der Unsicherheit. Wir müssen sehr aufpassen, was wir sagen und was wir tun. So wie
es Asia Bibi und allen anderen Fälle widerfahren ist, die mit dem Blasphemiegesetz
zu tun bekommen haben. Niemand würde es jemals wagen, sich in einer islamischen Republik
über Gott in blasphemischer Art und Weise zu äußern, in der es bekannt ist, für nichts
und wieder nichts angezeigt zu werden. Genau das macht die Situation hier so schwierig.“
In
dem von islamistischen Extremisten terrorisierten Land ist ein solcher Gebetstag eine
gefährliche Aktion. Pater Rodrigues muss die Gläubigen immer wieder daran erinnern,
ihre Religion im Verborgenen zu leben.
„Wir werden so genannte Treffen
im ganzen Land veranstalten. Wir werden den Menschen sagen, dass wir ruhig bleiben
müssen. Die Leute sagen zu mir: Pater, was immer auch passiert, wir müssen Ostern
feiern, ohne auch nur eine Messe abzusagen, ohne etwas abzubrechen. Wir müssen Ostern
feiern, weil es das Fest unseres auferstandenen Herrn ist. Weil es unser Fest ist.“ (rv
20.04.2011 ak)