Zwei Gottesdienste feiert Papst Benedikt – wie jedes Jahr – am Gründonnerstag:
die Chrisammesse und die Abendmahlsmesse. Bei der Chrisammesse am Vormittag im Petersdom
werden die Heiligen Öle geweiht, die im Anschluss an die Messe in den Lateran gebracht
werden; von dort aus gelangen sie in die einzelnen Pfarrkirchen Roms, wo sie das kommende
Jahr über benutzt werden. Außerdem erneuern bei der Chrisammesse rund 1.600 Priester
der Diözese Rom ihre priesterlichen Versprechen.
Die Abendmahlsmesse findet
jedes Jahr in der Lateranbasilika statt, der Bischofskirche des Papstes als Bischof
von Rom. So wie Jesus seinen Aposteln, wird Benedikt dabei zwölf Priestern die Füße
waschen. Die Kollekte dieses Gottesdienstes ist für Notleidende in Japan bestimmt.
Mit der Abendmahlsmesse beginnt das so genannte „Ostertriduum“, die Heiligen Drei
Tage.
Am Karfreitag, dem Tag des Leidens und Sterbens Jesu, findet
keine Eucharistie statt; am Nachmittag gedenkt der Papst aber in der Karfreitagsliturgie
der Passion und der Todes Jesu am Kreuz. Die Predigt hält P. Raniero Cantalamessa,
Prediger des päpstlichen Hauses. Der Papststuhl wird, wie es bereits zu anderen Gelegenheiten
geschehen ist, gegenüber der Petrusstatue im Mittelschiff des Petersdoms stehen.
Am
Abend des Karfreitags findet der traditionelle Kreuzweg mit dem Papst am Kolosseum
statt. Die Meditationen stammen in diesem Jahr von einer italienischen Nonne, der
Augustiner-Eremitin Maria Rita Piccione. Am Ende der 14 Stationen des Kreuzwegs richtet
der Papst einige Worte an die versammelten Gläubigen.
Samstag Abend
dann die Osternacht, die älteste, wichtigste und bedeutungsreichste Feier der Kirche.
Der Petersdom ist zu Beginn der Messe in Dunkel getaucht und erhellt sich dann langsam
mit der Weitergabe der Flamme der Osterkerze an die Kerzen der Gläubigen; ein Ritus,
der den Eintritt des Lichtes Christi in die dunkle Welt der Sünde und des Todes symbolisiert.
Der Papst spendet diesmal in der Osternacht sechs Erwachsenen das Sakrament der Taufe,
sie stammen aus der Schweiz, Albanien, Russland, Peru, Singapur und China.
Die
Auferstehungsmesse am Ostersonntag schließlich beginnt mit dem Ritus „Resurrexit“,
der Enthüllung einer Ikone, die nach einem mittelalterlichen Original gearbeitet ist
und den Retter auf dem Thron zeigt. Somit trifft der Bischof von Rom den Auferstandenen
in der Ikone des Heiligsten Retters und wird damit der erste Zeuge des Evangeliums
der Auferstehung vor der ganzen Kirche. In früheren Jahrhunderten fand dieser Ritus
im Lateran statt. Die Messe am Ostersonntag wird nicht konzelebriert, eine Predigt
hält der Papst wie gewohnt nicht, weil er unmittelbar danach seine Osterbotschaft
an die Welt richtet und nach Grüßen in mehreren Dutzend Sprachen den Segen „Urbi et
Orbi“ spendet, der in die meisten Länder der Welt übertragen wird.
Radio Vatikan
überträgt alle diese Feiern live und mit deutschem Kommentar. (rv 20.04.2011 gs)