2011-04-17 09:31:08

DBK gegen PID: „Wir geben alles“


Alles wird die Kirche daran setzen, eine Zulassung der Präimplantationsdiagnostik zu verhindern. Das hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, in einem am Wochenende veröffentlichten Interview für das „Deutsche Ärzteblatt“ bekräftigt. „PID wäre ein Dammbruch, weil die Menschen selbst bestimmen würden, was lebenswert und was nicht lebenswert ist“, führte Zollitsch aus. Um ihr Ziel zu erreichen, würden die Bischöfe auch die Gelegenheit nutzen, mit Bundestagsabgeordneten direkt ins Gespräch zu kommen, gab der Erzbischof an. Zugleich räumte er ein, er könne „die Ängste und Zerrissenheit betroffener Eltern sehr gut nachvollziehen“. Allerdings gebe es „kein Recht auf ein Kind, und es gibt kein Recht auf ein gesundes Kind“, so der DBK-Vorsitzende. Bedauern äußerte er darüber, dass die beiden großen Kirchen in ethischen Fragen von großer Tragweite nicht immer übereinstimmend sprächen: „Denn dann geben wir vielen Menschen in ihren Gewissensfragen keine stabile Orientierung“, so Zollitsch. In dem Zusammenhang nannte er den Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, der PID im Einzelfall für vertretbar hält.

Der Bundestag hatte am vergangenen Freitag in Erster Lesung über die gesetzliche Regelung von PID diskutiert. Zur Debatte stehen dabei drei interfraktionelle Gesetzesentwürfe, von denen sich zwei für eine begrenzte Zulassung von PID aussprechen und einer ein gänzliches Verbot fordert. Die über dreistündige Aussprache war von Nachdenklichkeit und Respekt geprägt. Die PID ist umstritten, weil dabei Embryonen vor der Einpflanzung in die Gebärmutter auf mögliche Krankheiten untersucht und gegebenenfalls vernichtet werden.

(kna 17.04.2011 pr)








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