Für die Durchsetzung von Frieden in dem umkämpften Land muss man Stammesbeziehungen
nutzen. Das rät der Apostolische Vikar in Tripolis, Bischof Giovanni Innocenzo Martinelli,
in einem Interview mit dem Fidesdienst. Martinelli erinnert dabei an die gemeinsame
Erklärung der christlichen Konfessionen in Libyen und betont: „Gaddafi war es gelungen,
die verschiedenen Stämme zusammenzuführen. In unserer Erklärung schlagen wir deshalb
vor, dass man die ‚Ältesten’ mit einbeziehen sollten, wenn man einen Dialog zwischen
den verschiedenen Komponenten der libyschen Gesellschaft auf den Weg bringen will“.
Man müsse zudem diplomatische Wege finden, die die Gegebenheiten in Libyen respektierten,
so der Apostolische Vikar weiter: „In diesem Sinn begrüße ich die Position der BRICS-Gruppe
– also Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – die bei ihrer letzten Sitzung
den Einsatz von Waffen ablehnten und die Notwendigkeit einer diplomatischen Lösung
der Krise in Libyen hervorheben. Dies scheint mir sehr weise, denn die Diplomatie
muss gegenüber der Gewalt privilegiert werden“, so Bischof Martinelli abschließend.
(fides 16.04.2011 pr)